El Cabrito 2014... so schön war´s...             

           

         

 

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Winterakademie vom 1. bis 15. Februar 2014 auf La Gomera
Nach Ankunft der Fähre im Hafen von San Sebastian wartet bereits das Team der Finca El Cabrito mit Einschreibung, Schlüsselübergabe und startklarem Boot. Erste Kontakte am Abendessen: Katrin Freudenberger begrüßt die vier Teilnehmenden. Außer Gerd sind Roswitha, Heidi und Patrick erstmals mit dabei.
Am Sonntagmorgen nach dem Frühstück werden Vorlieben und Mal-Erfahrungen der  Kursteilnehmenden ermittelt, die Gestaltung der Woche und die Art der fachlichen Begleitung wird besprochen. Das großzügige Malatelier ist schnell eingerichtet, und schon bald startet Jede und Jeder mit ersten Skizzen und Zeichnungen. Die kleine Zahl Malender erlaubt von Beginn an eine individuelle Vorgehensweise. Am Abend bei der Bildbesprechung werden die ersten Resultate angeschaut und gegenseitig kommentiert. Dann erfolgt eine „feierliche Einführung“ ins Ritual des abendlichen musikalischen Abschlusses. Das bekannte Abendlied von Matthias Claudius „Der Mond ist aufgegangen“ und auch die weiteren lustvollen Pianoklänge von Gerd zum Ausklang des Tages geben im Laufe der zwei Wochen jedem Abend einen friedlichen besinnlichen, ganz besonderen Charakter.
Roswitha aus Hamburg hat ihr Skizzenbuch stets dabei und arbeitet vorwiegend mit farbigen Kreiden und Bleistift. Sie hält ihre Beobachtungen präzis und mit erstaunlichem Tempo fest. Acryl erfordert eine andere Technik – und die Malwoche ist eine gute Gelegenheit, sich mit den neuen Gestaltungsmöglichkeiten vertraut zu machen.
Heidi ist Mitglied einer Ortsgruppe Malender in Blaubeuren auf der Schwäbischen Alb und kennt sich bereits gut mit Öl und Acryl aus. Sind die Bilder zu Beginn eher „Ton in Ton“, werden die Bilder von Tag zu Tag bunter und lebendiger!
Gerd stammt wie Katrin aus Bietigheim-Bissingen im mittleren Neckartal. Er überrascht die Neulinge schon am ersten Tag mit seiner grosszügigen „schrägen“ Interpretation einer Hausfassade in Grossformat, gemalt in satten starken Farben und vervollständigt mit XXL-Filzstift. Gerd holt alles raus mit seinen Farben und zeigt jeden Tag, dass das Resultat von Gestern mit Wonne neu inszeniert werden kann.
Der Ostschweizer Patrick kommt aus St.Gallen, ist malender „Anfänger“ und möchte ganz einfach nach vierzehn Tagen Freude haben am lockeren Skizzieren mit Bleistift, Kohle und Zeichentusche. Aber schon am dritten Tag greift auch er zu Acrylfarben. Das letzte Farbbild hatte er vor über 40 Jahren gemalt.
Katrin hat ein gutes Auge (und offenes Ohr) für die Sorgen ihrer Zöglinge und unterstützt sie fachlich und mit pädagogisch klug angebrachten Anregungen. Es bleibt gottseidank aber auch Zeit für eigene Kreativität. Die zwei auf Gomera entstehenden Grossbilder sind  dann auch herausragende Objekte in ihrer Winterausstellung im Atelier Bietigheim.

Am Samstag der ersten Woche beenden Roswitha und Heidi ihren Aufenthalt auf El Cabrito. Und gleichentags werden Susanna, Susanne und Wolfgang erwartet. Nicht nur für die drei frischen Absolventen der Winterakademie ist es ein Anfang in der Malgruppe. Auch für Katrin, Gerd und Patrick wird es ein Neu-Start, denn in einer intensiven Woche bilden sich auch schöne Beziehungen untereinander. Eine neue Gruppenbildung verlangt ein schnelles Loslassen und ein Sich-Neu-Einstellen.
Mit der Luzernerin Susanna aus der Innerschweiz und mit Wolfgang aus Miesbach in Oberbayern gesellen sich zwei offene fröhliche Typen zur Gruppe. Bei beiden entstehen in den ersten Tagen Bilder aus ihren Erinnerungen und Fantasie-Vorstellungen heraus. Die reale Umgebung von El Cabrito überträgt sich dann im Laufe der Woche in ihre Bilder.
Susanne aus Marburg an der Lahn nimmt sich ihr Recht, nebst dem Griff zum Pinsel auch „Erholung pur“ auf Gomera einzufordern. Die herrlichen Frühlingstemperaturen unterstützen diesen Entscheid. Spätestens aber zur abendlichen Bildbesprechung ist Susanne zugegen und beteiligt sich an den aufbauenden konstruktiven Bildbetrachtungen.
Gerd erschafft zwei weitere witzig-freche Grossbilder – eine tolle Sache! Patrick entwickelt mehr und mehr eine lockere Stiftführung, skizziert und malt von Blüten zu Baumaschinen und Ziegen ziemlich alles, was ihm in seinen Spaziergängen im Wege steht.
Der Freitag schliesslich entwickelt sich ganz anders als geplant.  Sturmwarnungen führen bereits am Freitagmorgen zum Entscheid der Finca-Leitung, alle Gäste mit Abfahrt am Samstag noch am Freitag nach San Sebastian zu dislozieren und dort in Hotels unterzubringen. So fällt die „Finissage“ dem Sturme zum Opfer, das Atelier und die Zimmer werden am frühen Nachmittag geräumt, um die letzten Sonnenstunden auf El Cabrito zu geniessen und auf den Transfer nach San Sebastian zu warten. Um 18.30 Uhr ist auch die Malgruppe mitsamt allem Gepäck auf dem letzten Boot nach San Sebastian unterwegs. In einem netten Lokal sind alle zum Abschiedsessen nochmals beisammen.
Am Samstag dann um 07.30 h kämpft sich die Fred Olsen-Fähre durch den Sturm nach Los Cristianos. Die Einschätzung der Wettersituation am Vortag erwies sich als absolut richtig.                    Eindrücke von Patrick Roth.

 

 


Ein großes Danke an Patrick für den verbalen Rückblick ... und an Brigitte, die nicht gemalt hat, aber immer für ein Schwätzchen zu haben war!